Wie intelligent soll ein Auto sein?

ZF AG

Was ist ein intelligentes Auto und wie intelligent soll es eigentlich sein?

Wenn über das intelligente Auto gesprochen wird, stehen oft die Systeme im Fokus, welche eine fahrerlose Personenbeförderung ermöglichen: Detektion von Hindernissen, GPS Nutzung, Fußgänger-Erkennung. Dabei ist die künstliche Intelligenz für die Bearbeitung von allen gesammelten Daten und die darauf basierenden Entscheidungen verantwortlich. Das Datenvolumen ist dabei ohnehin schon sehr groß. Und es wird noch weiter wachsen. Je mehr mögliche Beobachtungsebenen man berücksichtigt, desto mehr mögliche Variationen entstehen. Dadurch soll auch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erheblich steigen.

Versetzen Sie sich in eine Fahrsituation und fragen Sie sich selbst, was man während der Fahrt beobachten sollte. Dabei rücken viele unterschiedliche Ebenen in das Blickfeld: Der Bereich um das Auto herum und alle Änderungen auf der Straße, die Geschwindigkeit von allen Verkehrsteilnehmern, Verkehrsschilder, der technische Zustand vom eigenen Auto, das Wetter, Stau- und andere Verkehrsmeldungen, der Straßenzustand. Was haben Sie noch auf Ihrer Liste? Haben Sie auch den Fahrer und die Insassen im Fokus?

Man kann sich die unterschiedlichsten Szenarien ausmalen. Es kann auch passieren, dass der Fahrer übermüdet ist oder beim Fahren abgelenkt wird. Dazu kommen noch alle möglichen Varianten beim Parken und, um es nicht zu vergessen, die Option, wenn der Fahrer das Auto bereits verlassen hat.
Personendetektion und Erkennung unterschiedlicher Posen gehören also ebenfalls zu unserem Beobachtungsfeld. Die Thematik ist natürlich nicht neu und wurde nicht alleine für die Automobilbranche entwickelt. Bei der Zugangskontrolle in Sicherheitsbereichen oder in der Medizintechnik – in diesen und vielen anderen Bereichen wird ständig an solchen Systemen gearbeitet.

ZF setzt auf intelligente Sensorsysteme

Wer im September dieses Jahres die IAA 2017 besucht hat, konnte auf der Messe die Firma IEE aus Luxemburg antreffen. In Deutschland war das Unternehmen bis heute durch IEE Sensing Germany GmbH repräsentiert. Seit über 25 Jahre beschäftigen sich die Mitarbeiter der IEE mit intelligenten Sensorsystemen. Mittlerweile steckt die IEE-Technik in mehr als 280 Millionen Autos. Funktionen wie Lebenszeichen-Detektion, Fahrerbeobachtung, Gestenerkennung oder Hände on/off Detektion werden (mittels auf Radiofrequenzen basierenden und optischen Systemen) bereits mit großem Erfolg realisiert.
Gerade bei einem stehenden Auto können solche Systeme das Leben retten. Die besten Beispiele für solche Situationen sind im Auto vergessene Kinder oder Tiere. In den letzten Jahren sind solche Fälle leider keine Seltenheit. So starb im August dieses Jahres in Österreich ein im Auto vergessenes Kind.

Es liegt auf der Hand, dass die Herstellung von sehr intelligenten Autos sehr viel Know-How erfordert. Auch für erfahrene und innovative Automobilhersteller stellt sie eine

Auto mit künstlicher Intelligenz
Foto: ZF

Herausforderung dar. Deswegen erweitern die Konzerne ihre Entwicklungskapazitäten und holen nötige Experten an Bord. So gehören am Ende dieses Jahres die 20 Mitarbeiter der IEE Sensing Germany GmbH zum ZF Konzern. Ab Dezember 2017 gehört die Firma unter dem neuen Namen „Zukunft Mobility“ der Zukunft Ventures GmbH an. Diese wurde als ZF Tochtergesellschaft bereits im Jahr 2016 gegründet, um einen schnellen Zugang zu innovativen Technologien zu sichern. Nun erhofft sich die ZF mit diesem Schritt eine strategische Kompetenzerweiterung in der Software- und Algorithmenentwicklung.

Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung von Funktionen, Systemen und Algorithmen für das automatisierte und autonome Fahren. Dazu gehören solche Funktionen wie die Erkennung des Umfelds und automatisierte Parkvorgänge.

Auch die Datenfusion wird zu einem wichtigen Thema. Denn die aus unterschiedlichen Quellen gewonnenen Daten müssen vor ihrer Verarbeitung zusammengefügt werden. Das Auto sammelt die nötigen Daten durch eigene Sensorik und bekommt zusätzlich wichtige Informationen aus dem funkbasierten Car-to-X Netz. (In einem Car-to-X Netz werden die Informationen zwischen Autos ausgetauscht, sowie zwischen dem Auto und dem Verkehrsnetz).

Der Standort des neuen ZF-Mitglieds wird sich nicht ändern.„Mit dem neuen, unmittelbar an der Autobahn A9 gelegenen Standort Kösching erhält ZF auch direkten Zugang zum Testfeld A9 und kann dort das autonome Fahren im realen Verkehr erproben“ – so ZF.

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