Manövrieren ohne Fahrer
Logistik boomt. Mittlerweile gilt es nicht, die Aufträge einzutreiben, sondern mit den vorhandenen in die Pötte zu kommen. Und das heißt optimieren, modernisieren, automatisieren. Das autonome Fahren kommt hier schnell ins Spiel.
So arbeitet das deutsche Unternehmen ZF-Friedrichshafen AG an der Automatisierung der Logistikprozesse in Bezug auf autonome Transportmittel. Die Übernahme der Rangier- und Manövrieraktionen auf den Betriebshöfen ist eine der Aufgaben dieser Technik.
Es wird um die Produktivität gekämpft. Sehen, Denken und Handeln übernimmt für die Menschen das Fahrzeug selbst. Das hohe und ständig wachsende Transportvolumen kann so realistisch bewältigt werden. Auch Fachkraftmangel wäre mit der neuen Technik in Schach gehalten.
Das menschliche Versagen, Rangierschäden werden auf ein Minimum reduziert – der Traum jedes Logistikunternehmens. Schnelle Amortisation ist ein weiterer Reiz.
Konkret:
Ein Zentralcomputer namens ZF ProAl übernimmt die Koordination der Längs- und Querführung. Ein Shuttle-Fahrzeug kann so dem Sattelschlepper einen Sattelaufleger abnehmen und diesen autonom zum Laden manövrieren. Danach übergibt der Shuttle die Ladung zurück an den Schlepper.
Terminal Yard Tractor, so wurde das System getauft.
Natürlich macht das Ganze wirklich Sinn, wenn das Fahrzeug mit dem Betriebshof vernetzt wird. Die Rampe verwandelt sich dabei jedenfalls zu einem Hi-Tech-Port mit Kameras und eigener Intelligenz. Ihr Rechner kalkuliert die Trajektorie und sendet die Daten an das Fahrzeug. Ab da übernimmt der Rechner-on-Board. So bekommen der Motor, die Lenkung und die Bremsen die nötigen Anweisungen.
Ein dynamisches Routingsystem entscheidet, wann und wohin jedes Fahrzeug fahren muss und verteilt auf diese Art die Aufgaben.
Zustellservice mit Komfort
Immer im Stress, immer in Eile. Ein Zusteller hat viel zu tun. Es reicht nicht, die Adresse schnell zu erreichen – es muss noch irgendwo geparkt werden, der Adressat gefunden werden. Dann eben schnell zurück zum Wagen laufen, um zu der nächsten Stelle zu fahren, welche vielleicht ganz in der Nähe ist, vielleicht auch nicht. Und alles wieder von vorne.
Ein intelligenter Wagen, welche selbst parkt, während das Paket übergeben wird, oder dem Boten die Straße entlang folgt, als ob er mit einem Partner arbeitet, wäre eine große Hilfe. Genau so stellt es sich ZF vor. Ein mit Kamera-, Radar- und Lidarsensoren ausgerüsteter Blech-Partner ist dafür geschaffen, dem Zusteller das Leben zu erleichtern und die Produktivität seiner Arbeit zu erhöhen.
Dieser kann den Wagen mit seinem Tablet steuern: Bei zwei nah liegenden Adressen kann er einfach laufen – der Wagen folgt ihm, wie ein treuer Hund. Kein Parkplatz – kein Problem. Der Wagen muss nicht halten. Er hört einfach auf das Kommando, zum nächsten Anhaltspunkt weiterzufahren. Da soll er selbst parken. Der optimale Weg wird bereits durch einen smarten Algorithmus im Voraus errechnet. Angetrieben wird der Innovation-Van rein elektrisch.
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