Fliegende Taxis ab 2023

Modell des von Hyundai entworfenen Flug-Taxis S-A1
Fotorechte: Hyundai

Die (Elektro-)Mobilität hat in den letzten Jahren große Sprünge gemacht: Immer mehr Automobilanbieter, immer neuere Technologien, immer höhere Automatisierungsgrade und das alles hoffentlich immer umweltfreundlicher.

Mit dieser Entwicklung hat sich auch das Dienstleistungsangebot der Personenbeförderung geändert: Im 17. Jahrhundert fuhr das erste Taxi auf den Straßen Stuttgarts.
Die Option des Taxis hat sich bewährt und es gibt sie auch heute noch. Jedoch versuchen Anbieter es, dieses Schema um Features zu erweitern und Optimierungen vorzunehmen.

Unternehmen wie Uber, Lyft, BlaBlaCar, etc. bieten kostengünstigere und praktischere Lösungen des Transports an: Während man früher nach einem Telefonanruf seine 20 Minuten auf das Taxi warten konnte, so ist ein über die App bestelltes Uber schon im Durchschnitt in 2,5 Minuten am Abholort.

Das 2009 in San Francisco gegründete Startup ist vor allem in den USA eines der beliebtesten Kurzstreckenreiseangebote. Uber operiert täglich über 14 Millionen Fahrten und hat 3 Millionen aktive Fahrer weltweit.

Doch dieses Angebot soll schon bald um eine durchaus innovative Erweiterung ausgebaut werden: Den Lufttransport.
Worüber wir in unserem Magazin vor über 2 Jahren berichtet haben, wird schon bald Realität:
Uber und Hyundai geben auf der CES (Consumer Electronics Show) bekannt, dieses Ziel in gemeinsamer Partnerschaft zu verfolgen.

Wer übernimmt was?

Die Zusammenarbeit wird folgendermaßen aufgeteilt:
Hyundai beschäftigt sich mit der Produktion und dem anschließenden Einsatz der gefertigten Luftfahrzeuge.
Uber übernimmt unterstützende Supportleistungen für den Luftraum und kümmert sich um Anschlüsse zum Bodentransport. Die Flugbuchung erfolgt ebenfalls über die Uber-App.

Bereits 2020 soll das UAM (Urban Air Mobility)-Projekt zu Demonstrationszwecken über die Städte Los Angeles, Dallas und Melbourne kreisen.
Die tatsächliche Personenbeförderung ist für das Jahr 2023 geplant.

Uber macht es deutlich: Sie möchten ihr Angebot des Kurzstreckenlufttransports, das sie Mitte 2019 durch Hubschrauberflüge in New York eingeführt haben, ausweiten und optimieren.

Zusammen mit Hyundai arbeiten sie an Konzepten eines Netzes, welches Starts und Landungen des Luftfahrzeugs in den Städten ermöglicht. Die Shuttles sollen in großen Mengen produziert werden, sodass die Operationskosten auf möglichst viele Nutzer aufgeteilt werden können.

Beim Entwurf des Shuttles wurde Hyundai durch Ubers Gestaltungsprozess beeinflusst. Uber hat sich wiederrum von der nationalen amerikanischen Raumfahrtagentur NASA inspirieren lassen.
NASA hat mit der Veröffentlichung der ersten Designs innovativen Unternehmen einen Ansporn dafür geben wollen, eigene Designs und Technologien zu entwickeln, um diese Idee zu Realisieren. Dabei brachte die NASA eine Reihe aktueller Forschungsmodelle heraus und stellte es Unternehmen frei, diese für Forschungs-, Modifizierungs- und Optimierungszwecke zu nutzen.

Uber Elevate hat große Flugzeughersteller als Partner, welche an weiteren Modellen und Ausführungen des Shuttles arbeiten. Außerdem veröffentlichte das Unternehmen auf seiner Plattform einige ihrer erarbeiteten Shuttle- und Skyportmodelle.

Flugtechnik der Zukunft

Die auf den Namen „S-A1“ getaufte Maschine verfügt über 12 Rotoren. Bei der erreichten Zielhöhe nehmen 4 dieser Rotoren eine horizontale Position ein und befördern das Shuttle nach vorn. Die kleineren 8 bleiben in einer aerodynamisch angepassten Position stehen, bis sie wieder bei der Landung gebraucht werden. Dies soll ein „electric vertical take-off and landing“ (eVTOL) ermöglichen. Dadurch werden den Passagieren Mitfahrgelegenheiten, für die Uber doch so bekannt ist, geboten.
Hyundai wirbt, dass die Anzahl der Rotoren und auf mehrere Versorger verteilte Energiequellen das Problem eines zentralen technischen Versagens vorbeugt.

Rotoren-Transformierung
Fotorechte: Hyundai

Das S-A1 soll Geschwindigkeiten von bis zu 290 km/h auf 300-600 Höhenmetern erreichen.
Die Reichweite beträgt bis zu 100 km, wobei die Ladezeit der 100% elektrischen Kapsel zwischen 5-7 Minuten liegt.
Die Kabine fasst 4 Reisegäste und einen Piloten. Hyundai verspricht in fernerer Zukunft jedoch automatisch fliegende PAVs.

Unterstützende Smart-Mobility am Boden

Im Rahmen des UAM-Projekts werden unterstützende Smart-Mobility Lösungen angeboten:

Eine der Innovationen ist der PBV (Purpose Built Vehicle):
PBVs sind rechteckig-geformte, 4-6 Meter lange „Minibusse“, die die Passagiere an die Landestationen bringen oder sie dort abholen.
Dabei werden die Passagiere mit kundenspezifisch angepassten Services bedient, wie beispielsweise Kaffees, Medizinversorgungsstellen, etc.
Die umweltfreundlichen Fahrzeuge werden durch künstliche Intelligenz gesteuert, wobei sie selbst die besten Routen finden und in Truppen reisen.

Die zweite Neuheit ist der sogenannte Hub. Hubs werden die Verbindung zwischen den PAVs und den an den Hubs andockenden PBVs darstellen. Sie bilden öffentliche Räumlichkeiten, auf denen sich Landeflächen für die Lufttaxis befinden.
Hyundai stellt es als einen perfekt Ort dar, wo Menschengruppen zusammenkommen und sich Communities entwickeln können.

Das Zusammenspiel der PAVs, PBVs und Hubs soll ein komplett neues urbanes Verkehrsnetz bilden.
Das Ziel ist es, ein Luftnetz aufzubauen, über welches Kurzreisen enorm beschleunigt werden.
Die Reise soll dabei zur reinen „Quality time“ werden – so Hyundais UAM-Chef, Jaiwon Shin.

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