Wer an Laser denkt, hat oft das Bild eines „roten Punkts“ oder eines Lichtstrahls vor Augen. Doch in der Praxis – ob in Forschung, Medizin, Analytik oder Industrie – ist die Farbe des Lichts entscheidend. Nicht jede Anwendung funktioniert mit irgendeinem Laser. Oft braucht es ganz bestimmte Wellenlängen – also exakt definierte Farben im sichtbaren Spektrum, insbesondere im grünen und gelben Bereich.

 

Lichtfarbe entscheidet über Wirkung

Jede Wellenlänge – also jede Farbe – hat eine spezifische Energie und wechselwirkt auf charakteristische Weise mit Materie:

  • In der Biologie und Medizin reagieren bestimmte Farbstoffe (Fluorophore) ausschließlich auf definierte Lichtfarben.
  • In der Materialanalyse lassen sich Defekte, Spannungen oder Strukturunterschiede oft nur bei bestimmten Beleuchtungsfarben sichtbar machen.
  • In der optischen Messtechnik oder Maschinenvision werden Details im sichtbaren Spektrum erkannt, die mit Infrarotlicht nicht erfassbar wären.

Fazit:
Nur mit der passenden Wellenlänge lassen sich bestimmte Informationen überhaupt erst sichtbar oder messbar machen.

 

Fluoreszenz erfordert gezielte Anregung

Viele bioanalytische und zellbiologische Verfahren basieren auf Fluoreszenz – also der Anregung von Farbstoffen durch Licht. Dafür sind definierte Wellenlängen erforderlich:

  • FITC zeigt Fluoreszenz bei Anregung mit blau-grünem Licht (~488 nm).
  • Rhodamin benötigt grün-gelbes Licht (~550–570 nm).

Bereits geringe Abweichungen der Wellenlänge können die Effizienz deutlich verringern oder zu fehlerhaften Ergebnissen führen.

 

Sichtbares Licht – erkennbar für Mensch und Sensor

Sichtbares Licht wird vom menschlichen Auge und von gängigen Bildsensoren (z. B. CMOS oder CCD) effizient erkannt. Das ist in vielen Anwendungen entscheidend – etwa bei:

  • der Ausrichtung von Lasern
  • der optischen Inspektion
  • der Lichtprojektion, etwa bei Displays oder Lasershows

In solchen Fällen ist gezielt erzeugtes sichtbares Laserlicht notwendig – während Infrarot- oder UV-Licht hierfür ungeeignet oder unsichtbar ist.

 

Spektroskopie: Farbe macht den Unterschied

Spektroskopische Verfahren nutzen die Tatsache, dass Licht unterschiedlicher Wellenlängen unterschiedlich stark absorbiert oder gestreut wird. Für reproduzierbare und aussagekräftige Ergebnisse – etwa in der Umweltanalytik, Materialprüfung oder Prozesskontrolle – ist die präzise Auswahl der Wellenlänge entscheidend.

Technologische Hürden im Gelb-Grün-Bereich

Ob in Lasermikroskopen, Sensoren oder automatisierter Bildgebung: Laserlicht in bestimmten sichtbaren Farben – insbesondere im grün-gelben Bereich (520–580 nm) – ist oft unverzichtbar. Genau in diesem Spektralbereich stießen viele etablierte Technologien bislang an technische Grenzen.

Der Hintergrund:

  • Laserdioden sind im roten und infraroten Bereich (z. B. 650, 808, 980 nm) gut verfügbar und leistungsstark.
  • Für grün-gelbe Wellenlängen existieren bis heute kaum direkt emittierende Dioden mit vergleichbarer Leistung und Strahlqualität.

Deshalb wurden bisher alternative Verfahren genutzt:

  • Frequenzverdopplung von Infrarotlasern (z. B. 1064 nm → 532 nm) mittels nichtlinearer Kristalle
  • DPSSL-Systeme (z. B. Nd:YAG mit SHG-Kristall)
  • Gas- oder Farbstofflaser, die meist aufwändige Betriebsbedingungen erfordern und daher vor allem im Laborumfeld eingesetzt werden

Diese Technologien haben unbestritten ihre Berechtigung und bieten in bestimmten Anwendungen auch heute noch Vorteile. Dennoch bringen sie in vielen modernen Einsatzszenarien Einschränkungen mit sich:

  • Sie sind häufig komplex im Aufbau, empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und platzintensiv.
  • In Anwendungen mit hohen Anforderungen an Kompaktheit, Energieeffizienz, Thermostabilität oder Modulierbarkeit stoßen sie schnell an praktische Grenzen.

 

Neue Wege mit modernen sichtbaren Lasern

Für Anwendungen, in denen präzises sichtbares Laserlicht benötigt wird – insbesondere im gelb-grünen Spektralbereich – bieten neue Technologien kompakter, direkt emittierender Lasersysteme mittlerweile eine echte Alternative.

Diese neuen Quellen sind speziell für den Einsatz in modernen Geräten entwickelt worden – etwa in der Biotechnologie, optischen Diagnostik, Fluoreszenzmikroskopie, Sensorik oder industriellen Bildverarbeitung – und ermöglichen dort leistungsstarke, stabile und platzsparende Lösungen, wo klassische Systeme zu aufwändig oder zu groß wären.